Die unterschätzten Umweltvorteile von Cannabis
Cannabis hat nicht den besten Ruf und wird häufig nur mit Rausch und Illegalität in Verbindung gebracht. Doch die Hanfpflanze hat erstaunliche Vorteile für die Umwelt, die viel zu wenig Beachtung finden. In diesem Artikel erfährst du, warum der Anbau von Nutzhanf der Natur zugutekommt und das Potenzial der Pflanze bei weitem nicht ausgeschöpft wird.
Die Geschichte des Hanfs
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Die erste bekannte Verwendung fand vor über 10.000 Jahren in China statt. Auch in Europa kann der Hanfanbau bis in die Steinzeit zurückverfolgt werden. Hanffasern dienten bereits vor tausenden von Jahren zur Herstellung von Seilen, Textilien und Papier.
Über viele Jahrhunderte war Hanf eine der wichtigsten Nutzpflanzen überhaupt. Die Nachfrage explodierte insbesondere im 19. Jahrhundert durch den steigenden Bedarf an Papier und Textilien. Zu dieser Zeit war Hanf das am häufigsten angebaute landwirtschaftliche Produkt in den USA. Schätzungen zufolge wurden 1915 über 15 Millionen Hektar Hanf angebaut.
Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdrängten billigere und leichter zu verarbeitende Rohstoffe wie Baumwolle den Hanf zunehmend vom Markt. Hinzu kam die zunehmende Stigmatisierung von Cannabis aufgrund der berauschenden Wirkung des Wirkstoffs THC oder mit zunehmend synthetischen Cannabinoiden wie HHC. Der Anbau von Hanf wurde nach und nach verboten, die jahrtausendealte Tradition geriet in Vergessenheit.
Hanf als nachhaltiger Rohstoff
In den letzten Jahren erlebt Hanf als nachhaltiger Rohstoff ein großes Comeback. Denn die Pflanze kann für tausende verschiedene Produkte genutzt werden. Die ganze Pflanze vom Wurzelwerk bis zu den Samen ist verwendbar.
Hanffasern eignen sich zur Herstellung von Papier, Textilien, Dämmmaterial und sogar der Karosserie von Autos. Sie sind robust und leicht zu verarbeiten.
Hanfsamen enthalten bis zu 35 Prozent Eiweiß und lassen sich zu einem hochwertigen Speiseöl pressen. Die Samen können auch direkt verzehrt werden.
Hanföl findet Anwendung in der Kosmetik-, Lack- oder Farbenherstellung. Es kann ähnlich wie Lein- oder Olivenöl genutzt werden.
Hanfzement und Hanfbeton sind möglicher Ersatz für den CO2-intensiven Portlandzement.
Auch zur Herstellung von Seilen, Dämmaterial und Biokunststoffen eigenen sich die robusten Hanffasern bestens.
Kurzum: Fast jeder Teil der Hanfpflanze lässt sich gewinnbringend für Industrie, Handwerk oder Landwirtschaft nutzen.
Warum Hanf so nachhaltig ist
Hanf hat gegenüber vielen anderen landwirtschaftlichen Produkten entscheidende Vorteile:
Es handelt sich um eine sehr schnellwüchsige Pflanze. Sie benötigt lediglich vier Monate bis zur Ernte. In vielen Ländern sind zwei bis drei Ernten pro Jahr möglich.
Der Wasserverbrauch ist extrem niedrig. Hanf kommt mit rund 50 Prozent weniger Wasser als Baumwolle aus.
Es sind kaum bis keine Pestizide oder Dünger erforderlich, da die Pflanze sehr robust ist.
Hanf bindet in der Wachstumsphase große Mengen an CO2 und produziert Sauerstoff.
Die langen und tiefreichenden Wurzeln tragen zur Bodenverbesserung bei und verhindern Erosion.
Durch die beschattenden Blätter wird das Auftreten von Unkräutern verhindert.
Kurzum: Kaum eine Pflanze ist von Natur aus so nachhaltig und umweltfreundlich in der Produktion wie Hanf. Die Vorteile für Klima, Boden und Wasserhaushalt sind enorm.
Medizinisches Potential: CBD statt Schmerzmitteln
Neben der klassischen Nutzung als Rohstoff hat Hanf auch großes Potenzial in der Medizin. Insbesondere dem Cannabinoid CBD werden vielfältige positive Wirkungen nachgesagt. Im Gegensatz zum THC ist CBD nicht psychoaktiv, macht also nicht high. Dennoch wird es häufig stigmatisiert, da es sich um eine Hanfverbindung handelt.
Dabei zeigen Studien, dass CBD entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflösend wirkt. Es könnte somit künftig zur Behandlung diverser Beschwerden eingesetzt werden:
Neuropathische Schmerzen
Angststörungen
Depressionen
Entzündliche Erkrankungen
Damit hätte CBD das Potenzial, viele nicht-nachhaltige Medikamente wie Schmerzmittel oder Psychopharmaka zu ersetzen oder deren Dosis zu reduzieren.
Gewinnung von CBD aus Nutzhanf
CBD wird durch Extraktion aus Nutzhanf gewonnen. Dabei kommen vor allem die Blüten, aber auch die Blätter und Stängel der Pflanze zum Einsatz. Um CBD Öl herzustellen, werden diese Pflanzenteile mit Ethanol übergossen um die Wirkstoffe zu extrahieren. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels bleibt hochkonzentriertes CBD Öl zurück.
Dieses Öl findet Verwendung in Produkten wie CBD Blüten, CBD Hasch oder CBD Liquids, die zum Verdampfen oder oralen Konsum genutzt werden können.
Der große Vorteil dieser CBD Produkte ist, dass sie aus Nutzhanf und nicht aus den THC-reichen Arzneisorten gewonnen werden. Sie wirken also nicht berauschend oder Sucht erzeugend, können aber viele Beschwerden lindern und Medikamente ersetzen.
Fazit: Hanf hat Zukunft
Die Hanfpflanze ist eine der vielseitigsten und nachhaltigsten Kulturpflanzen überhaupt. Ihr Potenzial ist bei weitem nicht ausgeschöpft und die Vorteile für Umwelt und Gesundheit sind enorm. Es ist Zeit für ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, um diese wunderbare Pflanze aus der Tabu-Ecke zu holen. Eine Legalisierung würde es ermöglichen, Hanf vermehrt als alternativen Rohstoff einzusetzen und somit der Natur zugutezukommen. Auch medizinisch hat insbesondere CBD und CBD Blüten großes Potenzial. Hanf hat Zukunft!